Arbeitsmarkt in Litauen

Der Inhalt

Die Einleitung 31. Arbeitsmarkt in Litauen 41.1 Gesunkene Arbeitslosenrate in Litauen 41.2 Die illegale Arbeit in Ausland 41.3 Die Frauen am Arbeitsmarkt 61.4 Diskriminierung am Arbeitsmarkt 61.5 Die Frauen-Unternehmerinnen 7Die Schlussfolgerung 8Die Literatur 9Die EinleitungUnter den EU-Beitrittskandidaten galt Litauen lange als Nachzügler. Verschleppte Wirtschafts- und Währungsreformen, eine zögerliche, fehlgeschlagene Privatisierung in der Landwirtschaft und hohe Korruption machten den größten der baltischen Staaten zu einem Sorgenkind der Region. Bis in die späten neunziger Jahre mieden westliche Investoren Litauen, weil sie zweifelten, ob das Land je EU-Reife erlangen würde. Dies hat sich grundlegend geändert. Litauen hat vom reformfreudigeren Estland den Titel “baltischer Tiger” übernommen.1. Arbeitsmarkt in Litauen1.1 Gesunkene Arbeitslosenrate in LitauenLaut den Angaben des litauischen Arbeitsamtes sank die Zahl der Arbeitslosen in Litauen im September 2003 um 0,6 Prozentpunkte und lag am 1. Oktober bei 9,3%. Das ist die niedrigste Arbeitslosigkeit in Litauen seit vier Jahren. Am 1. September 2002 belief sich die Zahl der Arbeitslosen auf 10,5%. Momentan liegt die Arbeitslosenzahl bei 150 700 Personen, d.h. um 4,5% weniger als im Vormonat und um 17,7% weniger als in der gleichen Zeitperiode 2002. Die gesunkene Arbeitslosenrate führen die litauischen Wirtschaftsexperten auf das um 18% gestiegene Angebot an Arbeitskraft zurück. Allein durch litauische Arbeitsämter wurden im letzten Monat 12 800 Arbeitslose vermittelt. Die größte Arbeitslosenrate gibt es nach wie vor in der südlitauischen Stadt Druskininkai (20,6%) und in Mazeikiai (19,5%). Durch niedrigste Arbeitslosigkeit sind Kedainiai (3,9%) und Elektrenai (4,1%) gekennzeichnet. Die Arbeitslosigkeit in der litauischen Hauptstadt Vilnius liegt bei 6,2%.1.2 Die illegale Arbeit in Ausland Diese informative gegen Menschenhandel gerichtete Aufklärungskampagne ist nicht nur für die Mädchen, sondern auch für die Jungen bestimmt. Wir wissen einige Fälle, wenn in die Ränken des Menschenhandels nicht nur Mädchen, sondern auch vertrauensvolle Jugendlichen geraten. Ihnen werden die Pässe weggenommen, sie werden weit in hunderte Kilometer von den zivilisierten Siedlungen gebracht und zur Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen ohne Entgelt, nur für ein Teller Suppe genötigt. Da sie weder Pässe, noch Geld haben und die Sprache des Landes nicht kennen, werden sie für lange Monate zu weißen Sklaven verwandelt.

Ein junger Mann, der die Mittelschule soeben absolviert hatte, las ein Inserat in einer Zeitung, dass in Portugal Bauarbeiter gesucht werden. Der junge Mann, nennen wir ihn Antanas aus Ukmerge, entschloß sich, nach Portugal zu fahren. Er hat sich mit einem Mann getroffen, das Geld geliehen und war in vereinbarter Zeit schon an der Stelle. Ein russisch sprechender Mann hat ihn getroffen, seinen Paß genommen und erklärt, dass sein Paß dem Arbeitgeber vorgelegt wird. Antanas hat seinen Paß nie wieder gesehen. Antanas wurde in Entfernung von 450 Kilometer gebracht, um Mandarinen zu ernten. Zusammen mit ihm arbeiteten dort noch 3 Männer. Antanas durfte nicht mit ihnen verkehren. Ein Arbeitstag dauerte 12 Stunden mit 2 kleinen Pausen. Nach einem Monat hat Antanas seinen Lohn gefordert. Der Mann, der ihn hier gebracht hatte, erklärte, dass hier nicht die Stelle sei, wo ein Lohn gezahlt wird und dass er für großes Geld gekauft sei und dieses Geld abarbeiten muß. Noch nach zwei Monaten wurde Antanas in eine Stadt gebracht und gezwungen, nach Litauen anzurufen und das Geld für seine Rückkehr nach Litauen zu fordern. Er durfte nur Russisch sprechen, anderenfalls drohte man, ihn zu erledigen. Es ist ihm gelungen, während des Gesprächs ein Zeichen seiner Mutter zu übergeben. Dann begann seine Befreihungsgeschichte.Ziemlich öfter geraten in die Hände der Menschenhändler naive und vertrauensvolle Mädchen. Man versprich ihnen eine fast legale Arbeit: als Geschirrwäscherin, Zimmermädchen im Hotel, Kindermädchen, Krankenpflegerin und ähnliches. Wenn das Mädchen kein Geld für die Reise hat, bekommt sie ein Darlehen, das sie im Ausland abarbeiten muß. Auf solche Weise werden die Mädchen schon in Litauen zu Schuldnerinnen der Zuhälter. Bei Ankunft in Ausland werden ihre Pässe weggenommen (sie seien für ihren Arbeitgeber notwendig), und die Mädchen werden als Waren an die illegalen Bordells verkauft.
Manche Mädchen wissen schon bei ihrer Abreise, dass sie als Prostituierten arbeiten werden, sie können sich aber nicht vorstellen, welchen Zwang, Gewalt und Erpressung der Menschenhändler sie erleiden müssen. Das ganze “erarbeitete” Geld wird von den Zuhältern weggenommen. Die Mädchen wohnen dort oft zugeschlossen und müssen je 20 Männer in der Nacht befriedigen. Sie werden ohne Schuld bestraft und können keine Nachricht ihren Nächsten übergeben. Die Zuhälter verwandeln oft die Mädchen, die weit von ihrer Heimat geraten sind und keine Fremdsprache kennen, zu Sklavinnen.1.3 Die Frauen am ArbeitsmarktDie Frauen in litauen, ähnlich wie in den Nachbarländern, werden ca. fünf mal seltener zu Unternehmerinnen/Eigentümerinnen. Sie dominieren im Bereich von Arbeitnehmern, in vielen Bereichen sind sie in der Lage, erfolgreich im Wettbewerb mit den männlichen Kollegen zu stehen. Im Jahre 1997 bildeten die Frauen in Litauen ca. 49,5 % aller Erwerbstätigen, der Anteil zwischen den Erwerbslosen ist etwas grösser, d. h. über 52,2%.Im Vergleich zu Polen: dort entsprechen die Zahlen: 48% tätige und 60% arbeitslose Frauen.Dieser Unterschied ist nicht so gross, weil Frauen auch ihre Vorteile haben, obwohl sie nicht die stärkere Seite des Arbeitsangebots sind:Welche Vorteile eigentlich?Die Frauen erreichen im Durchschnitt höhere Ausbildung (Sie bilden sie über 60% aller Studierenden an den höheren Schulen, Hochschulen und Universitäten, auch technischen Hochschulen). Ich zweifle, ob das gut ist, weil viele Frauen in Familien leben werden mit weniger gut ausgebildeten Männern. Das bildet andere Probleme. Wir wissen, dass die Mehrheit der Männer in dieser Beziehung sehr empfindlich ist. Die Frauen betrachten oft ihre Arbeit mit mehr Verantwortung, sie schätzen ihren Arbeitsplatz, weil sie eher von der Arbeitslosigkeit betroffen sind; Wir haben in Litauen jetzt ca. 70% Verdienst bei den Frauen gegenüber dem Verdienst bei den Männern.Sie sind viel weniger von Alkoholismus und kriminellem Verhalten betroffen (in diesem Bereich bilden die Frauen ca. 12%), deshalb sind sie zuverlässigere Arbeitnehmerinnen.1.4 Diskriminierung am Arbeitsmarkt
Äussert sich nicht nur durch niedrigere Löhne (oft auch in gleichen Positionen), sondern auch durch andere Formen: bei der “Vorfahrt” der Männer bei der Einstellung, bei den Stellenangeboten. Bei den Stellenangeboten werden oft das Geschlecht, das Aussehen und das Alter betont. Bei der Einstellung werden illegale Abmachungen getroffen: z. B. im Falle einer Schwangerschaft “freiwillig” den Arbeitsplatz zu verlassen und wenn wir im Parlament über diese Probleme reden, das macht den Männern nur Spass. Die meinen, das ist kein Thema für ein Parlament. Nicht selten erzählen die Frauen auch von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.1.5 Die Frauen-UnternehmerinnenSie stossen auf spezifische Probleme. Die Frauen bilden kein Fünftel aller Arbeitgeber des Landes. 82% der befragten Unternehmerinnen meinen, dass Frauen im Business es viel schwerer haben als Männer. Nicht wenige Schwierigkeiten entstehen für eine Unternehmerin durch Familienumstände – Kinderbetreuung ist in einem konservativen katholischen Land immer noch “Frauensache”. Ich habe statistische Daten gehört, dass in grossen Unternehmen auch im Finanzbereich wie Banken zwischen Managern nur ca. 10% Frauen sind.Nur ein Drittel der Unternehmerinnen haben ein Darlehen aufgenommen, die meisten haben aber ihr Unternehmen aus eigenen Mitteln begonnen. Die Ursachen dafür sind:•erstens, die Frauen meiden ein grösseres Risiko, das mit Kreditaufnahme verbunden ist, und die Banken ihrerseits vergeben nicht so gern Kredite an Frauen•zweitens, die Frauen disponieren weniger Eigentum, was bei Kreditaufnahme eingetauscht werden könnte. Die speziellen Programme der Weltbank zur Unterstützung der Unternehmerinnen haben Litauen noch nicht erreicht.Die litauischen Unternehmerinnen klagen über folgendes: die ungenügenden staatlichen Bedingungen: Steuerlast, Patente, allgemeinen Informationsmangel, vielleicht auch zu schwachen Zugang zu Informationen für Frauen, sowie Mangel an Erfahrung. Das gesellschaftliche Umfeld, Mangel an verantwortungsbewussten und zuverlässigen Mitarbeitern, Schutzgelderpressungen, Begrenztheit der einheimischen Nachfrage, Kreditierungsbedingungen und hohen Darlehenszinsen. Andererseits gibt es Branchen, solche wie Leichtindustrie, Textilwerke, Restaurants, Kosmetik, andere Dienstleistungsbereiche, in Litauen sogar Immobilienvertrieb und Finanzverwaltung, wo die Frauen erfolgreich im Wettbewerb zu männlichen Konkurrenten stehen. Z.B. im Kreditbereich: wir haben keine grossen Kreditfirmen, aber lokale Unternehmen unter der Führung von Frauen, die erfolgreich sind, weil Frauen besser Buch führen können.Die Schlussfolgerung
Der Arbeitsmarkt Litauen lässt sich verbessern, indem etwas gegen die hohe Arbeitslosigkeit getan wird. Litauen ist aber in den letzten Jahren auf dem Weg in die EU ein erhebliches Stück voran gekommen. Um für den Beitritt zur Europäischen Union gerüstet zu sein, sind vor allem die strukturellen Probleme des Arbeitsmarktes zu lösenDie Literatur1. Nelegalaus darbo nelaisvėje//Kauno diena. 2003, Nr.83.2. „Extra“. 2001, Nr.8.3. Angela Schneider-Bodien.Lösung der strukturellen Probleme in Litauen vordringlich // KND. Nr. 41, 2002.