Feste und Bräuche in Deutshland

Das Wunder von Weihnachten

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Christmas

Noël

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Weihnachten – eine Zeit des Jahres, die die Menschen immer wiederverzaubert. Weihnachten ist das bedeutendste Familienfest in Deutschland.Ab Anfang Dezember riecht es auf vielen Strassen weihnachtlich.Weihnachtsmärkte werden aufgeschlagen, Christbäume aufgestellt undgeschmückt. Am Höhepunkt der Weihnachtszeit, dem Heiligen Abend, versammelnsich viele Familien unter dem Christbaum und feiern.Wenn Sie deutsche Weihnachten näher kennenlernen möchten, sind Sie hierrichtig. Rund um das Thema Weihnachten stellen wir Ihnen vor, was Sie schonimmer wissen wollten.Vergessen Sie aber nicht das wichtigste: Entdecken Sie auch das Wunder vonWeihnachten! Denn nur weil Jesus Christus als Mensch für uns auf die Erdekam, können wir überhaupt Weihnachten feiern. Gott liebt Sie und möchte,daß auch Sie das Wunder von Weihnachten entdecken: Jesus Christus! Siekönnen ihn persönlich kennenlernen!

Die Weihnachtsgeschichte

Gottes Sohn kommt in die Welt

In dieser Zeit befahl der Kaiser Augustus, daß alle Bewohner des römischenReiches namentlich in Listen erfaßt werden sollten. Eine solcheVolkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, alsQuirinius Gouverneur in Syrien war.Jeder mußte in die Stadt gehen, aus der er stammte, um sich dort eintragenzu lassen. Weil Joseph ein Nachkomme Davids war, der in Bethlehem geborenwurde, reiste er von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa. Josephmußte sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner jungen Frau Maria,die ein Kind erwartete.Als sie in Bethlehem waren, brachte Maria ihr erstes Kind – einen Sohn –zur Welt.  Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippeim Stall, weil sie in dem Gasthaus keinen Platz bekommen hatten.|[pic] ||Stall in Bethlehem |

Die Hirten auf dem Feld

In dieser Nacht bewachten draußen auf dem Feld einige Hirten ihre Herden.Plötzlich trat ein Engel Gottes zu ihnen, und Gottes Licht umstrahlte sie.Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ichbringe euch die größte Freude für alle Menschen: Heute ist für euch in derStadt, in der schon David geboren wurde, der lang ersehnte Retter zur Weltgekommen. Es ist Christus, der Herr. Und daran werdet ihr ihn erkennen: DasKind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!«Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: »Gottim Himmel gehört alle Ehre; denn er hat den Frieden auf die Erde gebrachtfür alle, die bereit sind, seinen Frieden anzunehmen.«Nachdem die Engel sie verlassen hatten, beschlossen die Hirten: »Kommt, wirgehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und wovonGottes Engel gesprochen hat.« Sie machten sich sofort auf den Weg undfanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Futterkrippe lag.  Als sie das Kind sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel gesagthatte. Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt.Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach.Dann kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten und dankten Gottfür das, was sie in dieser Nacht erlebt hatten. Alles war genau so, wie derEngel es ihnen gesagt hatte.Die Bibel – Lukas 2, 1- 20Gott liebt Sie und möchte Ihnen in Jesus Christus ein neues Leben schenken.In Jesus Christus ist er selbst Mensch geworden. Er hat auf dieser Erdegelebt und ist für uns am Kreuz gestorben. Damit ist der Weg zu Gott wiederfrei. Jeder, der will, kann nun zu Gott kommen und sein Kind werden. AuchSie!

Deutsche Bräuche: Karneval

In Deutschland gibt es viele verschiedene Bräuche und Feste. Die größtenund wichtigsten Feste sind Weihnachten und Ostern. Darüber haben wir schongeschrieben. Heute kommt ein anderes Fest an die Reihe. Es ist keinreligiöses Fest. Das Fest heißt Karneval.

Ein alter Brauch

Karneval wird nicht überall in Deutschland gefeiert. Besonders vieleMenschen feiern es im Rheinland. Gut bekannt sind die Feiern in den StädtenKöln, Düsseldorf und Mainz. Aber auch in anderen Teilen Deutschlands feiertman dieses Fest. Nur gibt man dort dem Fest einen anderen Namen. Dort heißtes “Fastnacht” oder “Fasching”.Der Brauch, Karneval oder Fastnacht zu feiern ist sehr alt. Schon im 13.Jahrhundert gab es Karnevalsumzüge, und ein Karnevalskönig wurde gewählt.Karneval ist eine Zeit, um einmal richtig lustig zu sein. Man verkleidetsich und zieht bunte Kleider oder Masken an. Dann geht man zuKarnevalsfeiern oder auf Karnevalsumzüge mit großen bunt geschmücktenWagen.

Den Winter vertreiben

|[pic] ||Allemannische Fasenacht |

In Süddeutschland, aber auch in der Schweiz und in Österreich, heißt derKarneval “Fas(t)nacht”. Oft sieht man in der Fastnachtszeit Menschen mitMasken durch die Straßen ziehen. Diese Masken sollen Angst machen. AuchHexen mit ihren Besen kann man sehen. Manche der Gestalten tragen auchGlocken oder Peitschen, mit denen sie viel Lärm machen.Dieser Brauch ist schon sehr alt. Früher wollte man damit den Wintervertreiben. Die bösen Geister, die Wachstum und Ernte bedrohen, solltenverscheucht werden. Und die guten Geister, die den Frühling bringen,sollten geweckt werden. Heute glauben nicht mehr viele Menschen daran. Aberes ist ein alter Brauch, und den Menschen macht es Spaß, dabei mitzumachen.

Feste und Festzüge

Im Rheinland wird der Karneval anders gefeiert. Vieles erinnert dort an dieZeit von 1823. Der Krieg gegen die Franzosen war gerade vorbei, und in Kölnfand wieder der erste Karnevalsumzug statt. So haben auch heute noch vieleMenschen die Kleider an, die man damals getragen hat. Soldatenkleider undschöne Kostüme. Schon am 11.11. beginnt die Zeit des Karnevals mit lustigenFesten in großen Häusern, sogenannte “Sitzungen”. Richtig gefeiert wirddann im Frühling. Fast eine Woche lang sieht man verkleidete Menschen aufder Straße oder bei Festen. Höhepunkt ist ein langer Zug mit vielen buntenWagen und verkleideten Menschen am Rosenmontag. Viele Stunden lang gehendie Festzüge durch die Stadt, und viele Menschen stehen an den Straßen undschauen zu. Die Schulen und die meisten Geschäfte sind an diesem Taggeschlossen.

Am Aschermittwoch ist alles vorbei

Zwei Tage später ist dann alles vorbei. Am sogenannten “Aschermittwoch”endet der Karneval. Jetzt beginnt die 40tägige Fastenzeit als Vorbereitungauf das Osterfest. Heute gibt es aber nur noch wenige Menschen, die währenddieser Zeit auf bestimmte Nahrungs- und Genußmittel verzichten. Früher ließsich diese Zeit aber besser ertragen, wenn man vorher ausgiebig gefeiertund gegessen hatte.

Karneval: Eine närrische Zeit

Im Frühling feiert man in manchen Gegenden Deutschlands Karneval. Es istein altes Brauchtumsfest, aber nicht zu verwechseln mit der Fas(t)nacht. Indiesem Artikel soll es um den Kölner Karneval gehen. Er gehört zu denbekanntesten in ganz Deutschland und wird hier stellvertretend für denKarneval des Rheinlandes beschrieben.

Feste feiern

Der Karneval, so wie er heute gefeiert wird, hat seinen Ursprung im Jahre1823. Damals war das Rheinland von den Franzosen besetzt, und dieseBesetzung wurde nun endgültig aufgehoben.Karneval wird jeweils vom 11.11. bis zum Aschermittwoch des folgendenJahres gefeiert. Am 11.11. wird die neue Karnevalssession eröffnet. Nunfolgen bis “Weiberfastnacht” Karnevalssitzungen. Zu diesen Sitzungen gehtman verkleidet. Der Sitzungsvorstand ist ein sog. Elferrat, dessen Nameunter Spott an die französische Besatzungszeit erinnern soll. Mitglied imElferrat zu sein ist eine große Ehre. Während der Sitzung wird vielgesungen, hauptsächlich in “Kölsch” (Kölner Dialekt); Tanzgarden undBüttenredner treten auf.Höhepunkt einer jeden Sitzung ist die Ankunft des Dreigestirns, bestehendaus Prinz, Bauer und Jungfrau. Das Dreigestirn wird jedes Jahr neubestimmt. Es trägt prächtige Uniformen und besteht aus drei Männern, diefür die Zeit vom 11.11. bis Aschermittwoch unbezahlten Urlaub nehmen, umallen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Auf den Straßen ist was los

|[pic] ||Karneval im Rheinland |

Von Weiberfastnacht bis Veilchendienstag gehört Köln dem Straßenkarneval.

Viele Geschäfte haben in diesen sechs Tagen geschlossen. Schulen undUniversitäten sind Rosenmontag und Veilchendienstag auf jeden Fallgeschlossen. Der Straßenkarneval bindet alle Bewohner Kölns ein. Zu allenTages- und Nachtzeiten findet man verkleidete, fröhlich feiernde Menschenin der Altstadt und in den Kneipen der einzelnen Stadtviertel. Höhepunktdes Straßenkarnevals ist der Rosenmontagszug. Der Zug besteht ausThemenwagen, Fußgruppen, Musikkapellen, Garden und dem Wagen desDreigestirns. Die Themenwagen sind dekorierte Trecker- oder LKW-Anhänger,die einem aktuellen Thema (z.B. aus der Politik) entsprechend meisthumorvoll gestaltet werden.Themenwagen werden von Vereinen und Gruppen in mühevoller Kleinarbeiterstellt. Oft dauert die Herstellung der Dekoration fast das ganze Jahr.Fußgruppen werden aus kleinen Vereinen und Gruppen gebildet. Sie tragenalle die gleichen Kostüme. Garden sind Männergruppen, die zuKarnevalsvereinen gehören. Sie tragen Uniformen, die das französischeMilitär verspotten sollten. Statt der Gewehre mit dem Bajonett tragen sieHolzgewehre mit Rosen im Lauf.Die Mitfahrenden auf den Themenwagen, die Fußgruppen und das Dreigestirnwerfen Bonbons (“Kamelle”) und andere Süßigkeiten in die am Straßenrandstehende Menge. In Köln stehen beim Rosenmontagszug über eine MillionMenschen am Straßenrand. Der Umzug führt durch die Innenstadt und dauertmehrere Stunden. In Auszügen wird er vom Fernsehen übertragen.

Am Aschermittwoch ist alles vorbei …

Die Karnevalssession endet am Aschermittwoch, sechs Wochen vor Ostern. Mitdem Aschermittwoch beginnt in der katholischen Kirche die Fastenzeit. DieseZeit wird erst am Ostersonntag beendet.In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Karneval von der katholischenKirche sehr gefördert und gestützt. Das hatte auch folgenden Grund: ImFebruar wurden die Vorräte, die die Menschen eingelagert hatten allmählichknapp. Bis Ostern, wenn das erste Gemüse wieder geerntet werden konnte,würden sie nie reichen. Daher sollte das Volk während des Straßenkarnevalsnoch einmal ordentlich feiern, essen und trinken. Die Fastenzeit danach warnötig, um mit dem wenigen, das es dann noch gab über die Runden zu kommen.Diese sechs kargen Wochen waren leichter zu ertragen, wenn man vorherausschweifend von allem genossen hatte.

Feste und Bräuche im Frühling **

Ostern – das Fest der Auferstehung

Über Ostern haben wir schon viel geschrieben. Als die alten Germanen nochnichts von dem lebendigen Gott und seinem Sohn Jesus Christus wussten,wurde dieses Frühlingsfest schon gefeiert.|[| ||p| ||i| ||c| ||]| || |

Später hörten sie, dass Jesus am Kreuz gestorben ist für alles Böse, dassie getan haben. Und dass Jesus stärker ist als der Tod, weil er aus demGrab auferstanden ist. Jeder, der an ihn glaubt, muss nun auch nicht mehrden ewigen Tod erleiden. Diese gute Nachricht machte viele Menschen froh.Damals und auch heute noch.Ostern wurde so zum Fest der Auferstehung, dem wichtigsten christlichenFest. Aber viele alte Bräuche haben sich erhalten. So versteckt man anOstern gerne gekochte und bunt gefärbte Eier. Viele sagen auch, das täteder Osterhase. Die Kinder müssen dann die Eier suchen. Auch werden roheEier ausgeblasen, bunt bemalt und als Schmuck aufgehängt. Das Eisymbolisiert das neue Leben, das durch Jesus Christus gekommen ist.

April

Der Termin von Ostern ist beweglich[1], andere Feste werden immer am selbenTag gefeiert. So ist zum Beispiel der 1. April ein lustiger Tag. An diesemTag versucht man, Menschen „in den April zu schicken”. Das heißt, man gibtIhnen einen Auftrag, den sie gar nicht durchführen können. Auch in denZeitungen findet man an diesem Tag „Aprilscherze”; Berichte vonEreignissen, die sich wahr anhören, es aber gar nicht sind.In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist die Walpurgisnacht. Dannsollen sich nach altem Volksglauben die Hexen mit dem Teufel auf demBrocken im Harz versammeln. Wie dieser Aberglaube entstanden ist, weiß mannicht genau [2]. Später hat die katholische Kirche diesen Tag der heiligenWalburga gewidmet. Auch heute noch wird das Hexenfest für Touristengefeiert.

Mai

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Der 1. Mai ist in vielen Ländern als „Tag der Arbeit” ein Feiertag. Abervor allen ist er ein wichtiges Frühlingsfest. Jetzt sind die Bäume grün undes wird wärmer. Die Menschen gehen in die Natur. In den Dörfern und Städtenwird ein Maibaum aufgestellt. Am Abend vorher feiert man den „Tanz in denMai”. Es gibt noch viele andere Bräuche im Mai.Immer am 2. Sonntag im Mai feiert man den „Muttertag”[3]. Dann werden vieleMütter von ihren Kindern beschenkt oder die ganze Familie geht zum Essen inein Restaurant.Am 11.-15. Mai kann es noch einmal kalt und frostig werden. Man nennt dieseTage die „Eisheiligen”. Es sind die Gedenktage von christlichen Märtyrernund Bischöfen.[4] Erst nach diesen Tagen sät und setzt manfrostempfindliche Pflanzen.Vierzig Tage nach Ostern kehrte Jesus Christus zu Gott, seinem Vater,zurück. Dieser lebt in einer anderen Dimension, die die Bibel als „Himmel”bezeichnet. Dort ist er jetzt und regiert über die Welt. Von dort wird erauch auf diese Erde wiederkommen, um diese Welt zu richten und einen neuenHimmel und eine neue Erde zu erschaffen. Den Tag seiner Rückkehr zu Gottfeiert man an „Christi Himmelfahrt”. Dies ist immer ein Donnerstag. Daviele Menschen heute mit der Himmelfahrt nichts mehr anfangen können,feiern sie stattdessen den „Vatertag”: Am „Vatertag” gehen die Männer zuFuß oder mit dem Fahrrad auf einen feuchtfröhlichen[5] Vatertagsausflug.

Der 1. April

Ob er, was in den meisten Jahren zutrifft, noch mitten in die Fastenzeitfällt oder – was selten genug der Fall ist – , auf die vonFrühlingsvorfreude geprägen Ostertage: Spaß muß sein am 1. April! EinAprilnarr muß gefunden werden. Familienmitglieder, Schüler, Lehrer,Freunde, Kollegen im Betrieb, die Leser der verschiedensten Zeitungen, dieRundfunkhörer, sie alle laufen an diesem Tag Gefahr, einem wohldurchdachtenScherz zum Opfer zu fallen, “in den April geschickt” zu werden.Die Wurzel des Brauches ist schwer zu ergründen – mindestens acht Deutungenwerden angeboten, drei davon reichen in die früheste Mythologie zurück.

Nach Indien beispielsweise, wo der Name der Göttermutter Maja, derSchöpferin allen Lebens, “die Täuschende” bedeutete. Nach altem, indischenGlauben war das ganze irdische Leben nur Schein, das Dasein eine Täuschungund so war Maja, die die Menschen in diese Scheinwelt lockte, die größtealler Täuscherinnen. Noch heute feiert man in Indien das Huli-Fest, einFest des Täuschens, des Neckens.Noch einmal wird die Mythologie strapaziert, die grechische diesmal. Rhea-Kybele überreichte nämlich ihrem Gatten Kronos, dem “Kinderfresser”,anstelle des neugeborenen Sohnes einen in ein Ziegenfell gehüllten Stein.Kronos fiel auf den Trick herein und Zeus, der oberste der griechischenGötter, war durch das mütterliche Täuschungsmanöver gerettet worden.Auch germanische Frühlingsbräuche waren als Ausdruck ungebundenerFröhlichkeit von allerlei Schabernack begleitet. Der Narr, der einemsolchen Scherz zum Opfer gefallen war, galt zugleich als Symbol desWinters, mit dem nun der Frühling, der mit aller Macht seine Herrschaftantrat, jetzt machen konnte, was er wollte.Die alten Römer feierten in den ersten Nächten des April auf der Tiberinselzu Ehren der lebensspendenden Göttin Venus rauschende Orgien. UndMittelpunkt dieser Feste waren jede Menge mutwilliger Streiche unterFreunden.Eine weitere Quelle nennt die Reformierung des Gregorianischen Kalendersanno 1584 durch Karl IX. als Anfang der Aprilscherze. Durch diese Reformwurde nämlich der Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar gelegt, wasanfangs zu mancherlei Verwirrungen führte. Und Zeitgenossen, die statt zumneuen am alten Datum, also am 1. April, die Freunde zur Neujahrsfeiereinluden, durften deren Spott sicher sein. Aus Frankreich kommend soll derBrauch, jemanden “in den April schicken”, über das Elsaß nach Deutschlandgekommen sein und zwar während des 30-jährigen Krieges. Tatsächlich ist derSpaß 1618 hierzulande erst nachweisbar.Natürlich weiß auch das Christentum das Besondere dieses Datums zu deuten.Da ist zum einen die Leidensgeschichte des HERRN, der – weil keiner dieVerantwortung für seine Verurteilung übernehmen wollte – zwischen Herodesund Pontius Pilatus hin- und hergeschickt wurde. Woraus der Volksmund die

Formulierung machte, jemanden “von Pontius zu Pilatus” zu schicken. Undsinnlos umhergeschickt war ja auch mancher Aprilnarr.Außerdem, so will es die Überlieferung, soll der Apostel Judas Ischariot,der Jesus an die Häscher verriet, am 1. April geboren sein und am 1. Aprilseinem Leben ein Ende gesetzt haben. Einem solchen “Untag” mitten imchristlich geprägten Lebenslauf konnte man mit Possenreißen gerecht werden.Possen zu reißen, sich zum Narren zu machen – das war auch notwendig,wollte man dem Teufel ein Schnippchen schlagen. Der nämlich hatte, an einemTag – mitten in der gottgefälligen Buß- und Fastenzeit – die Macht, dieSeelen zu Völlerei und Sünde zu verführen, sie dadurch vom frommen Tunabzulenken. Nur den “einfachen Menschen”, den Narren und Tölpeln, konnte ernichts anhaben. Der 1. April war also ein Abwehrtag gegen die Künste desSatans: derjenige, über dessen Ungeschick alle lachten, galt als Narr undwar somit gegen jegliche Versuchung gefeit.Welche dieser Deutungen die richtige ist? Niemand weiß es und einer, derbeauptet, er allein kene die wirkliche Geschichte – der will uns bestimmtin den April schicken.

Rund um Ostern

Ostern und auch die Wochen davor gehören zu den schönsten und wichtigstenWochen im Kalender. Obwohl Weihnachten noch größer gefeiert wird, so istdoch Ostern für Christen der Höhepunkt des Jahres. In der Woche vor Ostern,der sogenannten “Karwoche”, denken wir an das Leiden von Jesus Christus. Erlitt Schläge, Spott und letztendlich den Tod am Kreuz, damit wir Menschenwieder zu Gott kommen konnten. Unsere Schuld hatte er auf sich geladen undsomit den Weg zu Gott freigemacht. Aber Jesus blieb nicht tot. Am drittenTag hat Gott ihn wieder zum Leben erweckt.Seit dem geschehen von Karfreitag und Ostern gibt es eine Hoffnung indieser Welt. Und alle, die davon wußten, mußten anderen davon weitersagen.So verbreitete sich langsam die Botschaft von Jesus in viele Enden derErde. Und immer wieder vermischte sich auch diese Botschaft mit altenBräuchen, die schon aus vorchristlicher Zeit stammten. So entstand unserheutiges Brauchtum.Es gibt viele Osterbräuche. Heute wollen wir uns zwei Themen näher ansehen:wie Ostern in unseren Kalender kam, und was es mit dem Osterei auf sichhat. Von dem Osterei gibt es auch noch andere Geschichten, die aber kommenspäter einmal.

Wie Ostern in unseren Kalender kam

Als das Christentum zu den germanischen und keltischen Völkern kam, die aufdem Gebiet des heutigen Deutschland lebten, fanden die Missionare dortviele tief verwurzelte Bräuche vor, die das Leben der Menschen prägten.Daher versuchte man, die alten Sitten mit neuem Glaubensgut zu füllen undumzuwandeln. Mit dem christlichen Osterfest ging dies fast problemlos.Da man die Leidenszeit Christi für die Frühlingszeit berechnet hatte,griffen die alten Kirchenlehrer auf das alte Frühlingsfest der Germanenzurück, um es in ein christliches umzugestalten. Um den genauen Terminwurde allerdings längere Zeit diskutiert.Erst im Jahre 325 nach Christi Geburt, auf dem Konzil von Nicäa, bestimmteman einen einheitlichen Termin für die ganze christliche Kirche. So wirddas Osterfest nun jeweils am ersten Sonntag nach der ersten Vollmondnachtseit Frühlingsbeginn gefeiert.Der Frühlingsanfang am 21. März wird auch Tagundnachtgleiche genannt. Anihm sind, wie der Name sagt, Tag und Nacht genau gleich lang. Ab dem 22.März aber werden die Tage länger. Die Sonne siegt über den Winter und dieDunkelheit, so wie Jesus über den Tod gesiegt hat.Da Ostern ein vom Mondwechsel abhängiges Fest ist, findet es jedes Jahr aneinem anderen Tag zwischen dem 22. März und dem 25. April statt.

Vom Ostereierschenken

Zeichen, Bilder und Sprache sind die wichtigsten Hilfsmittel des Menschen,um etwas zu verstehen und einander mitzuteilen. Eines dieser Zeichen istüberall auf der Welt das Ei. Es ist ein Zeichen des Lebens und derLebenskraft.Wenn man ein Ei von außen betrachtet, sieht man zunächst nur die harteSchale. Es scheint leblos zu sein. Aber wenn es genügend Wärme bekommt,entweder durch eine Henne oder einen Brutkasten, dann regt sich plötzlichLeben in der Schale. Das Küken zerbricht das tote Äußere, es befreit sichund lebt. Die Schale war also nicht das Ende, sondern vielmehr ein Schutzfür das Leben, das dahinter wachsen und sich entwickeln konnte.Frühere Völker, wie die alten Ägypter, Griechen und Römer, legten ihrenToten Eier in das Grab. Damit drückten sie aus, daß irgendwann ein neuesLeben anfangen werde und der Tod nur ein langer Schlaf sei. Auch dieGermanen und Kelten verehrten das Ei. Sie erkannten darin ein Sinnbild fürdie aus dem Winterschlaf erwachende Natur. Als sich der christliche Glaubeausbreitete, erhielt das Ei eine neue Bedeutung. Jetzt sah man es alsZeichen für die Auferstehung des Gottessohnes an. Wie das Küken aus derEierschale, so stieg Jesus aus dem Grab und zerbrach damit die Macht desTodes.

Woher kommt das Wort „Ostern“? ***

Bisher waren sich die meisten Wissenschaftler einig: Das Wort „Ostern“kommt von einer germanischen Göttin „Ostara“, oder aber man verbindet esmit dem Wort „Osten“. Es hat aber nie eine Göttin „Ostara“ gegeben und auchdie andere Lösung ist wenig wahrscheinlich. Jetzt gibt es aber eine neueDeutung. Der Sprachwissenschaftler Jürgen Udolph hat die nordgermanischenSprachen untersucht. Sie kennen eine Wortfamilie, die sprachlich zu Osternpasst: ausa[1] „(Wasser) schöpfen, (be)gießen“.|[pic] |

Das Wort „Ostern“ bezieht sich daher eher auf die Taufe[2], das zentraleEreignis des christlichen Festes in den ersten Jahrhunderten. Früher fandendie meisten Taufen in der Osternacht statt.So wie Jesus Christus starb und dann in der Osternacht auferstand, sosymbolisiert es auch die Taufe: Das alte Leben eines Menschen geht zu Ende,und Gott schenkt ihm ein neues Leben. Das Übergießen mit oder dasUntertauchen in Wasser symbolisieren den Tod, die weißen Kleider das neueLeben. Das Wort „Ostern“ stellt uns also die Frage: „Wie stehen wir zuJesus Christus?“

Beliebte Osterbräuche **

Jedes Kind in Deutschland kennt den Osterhasen. Er legt die Ostereier,bemalt sie und bringt sie den Kindern.|[pic] |

Am liebsten legt er die schön buntgemalten Ostereier in ein selbstgemachtesNest.Woher aber kommt dieser Brauch? Genau weiß man es nicht. Seit dem 17.Jahrhundert ist er bekannt. Im Frühling kommt der Hase in die Nähe vonMenschen, um Futter zu suchen. Er ist ein Frühlingssymbol und sehrfruchtbar. Bis zu 20 Jungtiere zieht er im Jahr groß. Manche meinen auch,der Osterhase sollte eigentlich ein Osterlamm sein. Schon im Mittelalterbackte man zu Ostern das Osterlamm.|[pic] |

Es erinnert an Jesus Christus, der für uns unschuldig gestorben ist. Oftwird das Lamm mit der Fahne, dem Zeichen des Sieges, dargestellt.Schon in vorchristlicher Zeit gab es den Brauch des Osterfeuers. Manbegrüßte damit die Sonne, ein Symbol für das Leben und den Sieg über denWinter. Später deutete man es auf Jesus, das Licht des Lebens und denSieger über den Tod. In den Kirchen wird die Osterkerze in der Osternachtangezündet und in die dunkle Kirche getragen. Die Gemeinde begrüßt sie mitdem Ruf: „Christus ist das Licht – Gott sei ewig Dank!“ In vielen GegendenDeutschlands leuchtet auch ein großes Osterfeuer aus allerlei Brennbarem[3]in die Osternacht hinein.

Osterspiele **

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Bei Jung und Alt beliebt ist das Ostereier-Verstecken. Auf der Wiese, inBäumen oder auch im Haus werden die bunten Eier versteckt. Wer findet sieam schnellsten und wer findet am meisten? Das macht viel Spaß! Oder manwirft Ostereier aus Schokolade beim Osterspaziergang. Was der Haseunterwegs nicht so alles „verliert“?!Kinder stoßen auch gerne die Eierspitzen aneinander. Das sogenannte„Eierticken“ oder „Andotzen“ zeigt, wer das stärkste Ei hat. Wenn dieSpitze eingedrückt ist, hat man verloren und wenn man Pech hat, verliertman sogar sein Ei an den Gewinner!Mit hart gekochten Eiern kann man aber noch mehr machen. Beim Eierrollen,lässt man sie einen Hügel hinunter rollen. Gewinner ist derjenige, dessen

Ei am weitesten kommt. Oder man wirft die Eier, so weit es geht. Wessen Eifliegt am weitesten und wessen Ei ist ganz geblieben? Oder, wessen Ei hatein anderes auf dem Boden getroffen? Bei diesem Spiel gibt es vieleVarianten.Wenn man das Ei auf einen großen Löffel legt, kann man einen Eierwettlaufmachen. Derjenige, der am schnellsten am Ziel ist und dabei sein Ei nichtverloren hat, hat gewonnen. Schön, dass man mit Eiern so schön spielenkann, bevor man sie aufisst!

Osterreime**

Unterm Baum im grünen Gras

Sitzt ein kleiner Osterhas’!

Putzt den Bart und spitzt[4] das Ohr,

Macht ein Männchen[5], guckt[6] hervor.

Springt dann fort mit einem Satz[7]

Und ein kleiner frecher Spatz

Schaut jetzt nach, was denn dort sei.

Und was ist’s? Ein Osterei!

(Volksgut)

Ostern, Ostern, Auferstehn.

Lind[8] und leis’ die Lüfte wehn.

Hell und froh die Glocken schallen:

Osterglück den Menschen allen!

(Volksgut )

Der König kommt ***

Es war an einem Sabbat [1]. Jesus ging auf einem Weg nahe bei der großenStadt Jerusalem. Seine Jünger waren bei ihm und noch viele andere Menschen.Sie sahen alle ehrfurchtsvoll [2] auf Jesus und fragten einander: ,Wird erjetzt nach Jerusalem gehen, um dort König zu werden?” Sie wollten so gern,dass Jesus ihr König würde, denn im Land waren Feinde, die Römer, und diequälten [3] die Menschen zuweilen sehr. Wenn aber Jesus König wäre, könnteer gegen sie kämpfen und sie alle vertreiben. Er war ja so mächtig. Erkonnte alles!Jesus ließ einen Esel holen. Die Menschen zogen ihre Mäntel aus und legtensie auf den Rücken des Esels. Dann halfen sie Jesus hinauf, und er rittlos. Die Jünger gingen nebenher. Und die Menschen liefen auch mit.Plötzlich begannen sie zu rufen: ,Da reitet unser König! Hosanna [4], unserKönig!” Es kamen immer mehr Menschen hinzu. Aus Jerusalem kamen sie auchschon gelaufen. Dort hatten sie gehört, dass Jesus käme. Und alle Menschenriefen und sangen: ,,Unser König kommt! Gesegnet sei er, der da kommt imNamen des Herrn [5]. Hosanna, unser König!”|[pic] ||Jesus reitet in ||Jerusalem ein |

Sie pflückten lange Palmblätter von den Bäumen und winkten damit. DieBlätter waren wie große Fahnen. Sie zogen ihre Mäntel aus und breiteten sieauf dem Weg aus. Darüber sollte der Esel laufen. So brauchte ihr Könignicht über den staubigen Boden zu reiten. Sie jauchzten [6] und sangen. Undsie dachten: ,Nun wird Jesus unser König werden, unser Kampfkönig. Dannwird er in einem schönen Palast [7] wohnen, genauso wie früher der KönigDavid. Und uns alle wird er reich und glücklich machen.” Je näher sie andie Stadt kamen, um so lauter sangen sie: ,Hosanna, Hosanna!”Am Wegrand aber standen reiche und vornehme Männer. Das waren die Priester[8] und Pharisäer [9]. Die sangen nicht mit. Sie waren eifersüchtig [10],weil die Menschen Jesus so liebten und ihm so gern zuhörten. Sie dachten:,Die Menschen müssen auf uns hören, wir wissen, was sie tun sollen.”! Jetztsahen sie Jesus heranreiten und hörten, was die Menschen riefen. Da sagtensie zu ihm: ,Meister, sag doch deinen Jüngern, dass sie das nicht rufendürfen!”Aber Jesus ließ sie ruhig rufen. Es stimmte ja: Er war ein König, aber einanderer König, als die Menschen dachten: Kein gewöhnlicher König, keinKampfkönig, ein Friedenskönig war er! Die Menschen verstanden das nicht.Sie dachten, dass er sofort König werden würde. Darum waren sie so froh.Sie lachten und sangen und jubelten.So zog Jesus in Jerusalem ein und ritt durch die Straßen zum Tempel. EinesTages würde er doch König sein.

Die Karwoche

Zur Erinnerung an den Tag, an dem Jesus in Jerusalem einzog und wie einKönig mit Palmwedeln begrüßt wurde, nennen wir den letzten Sonntag vorOstern den “Palmsonntag”.Es war ein Tag der Hoffnung und der Freude, weil Jesus als Retter desjüdischen Volkes und als Befreier der Vorherrschaft der Römer erwartetwurde. Seit dem sechsten Jahrhundert wird der Palmsonntag als christlicherFesttag gefeiert.Mit dem Palmsonntag beginnt die Leidenswoche als letzte Lebenswoche Jesu.Nach dem lateinischen Wort für Leid wird sie oft als “Passionszeit”bezeichnet. Andere nennen sie “Karwoche”. Darin steckt das althochdeutscheWort “Kara”, welches übersetzt “Wehklage”, “Trauer” oder “Schmerz”bedeutet.Der Gründonnerstag und der Karfreitag sind wohl die bedeutendsten Tage derKarwoche.Früher hieß der Gründonnerstag “Greindonnerstag”. An diesem Tag durftenalle seit Aschermittwoch “Greinenden”, das heißt weinenden Sünder undBüßer, erstmals wieder am Gottesdienst teilnehmen. Sie konnten ihre Schuldbekennen und empfingen Vergebung.Am Karfreitag denken die Christen an die Kreuzigung, den Tod und dieGrablegung Jesu.Um ihre Trauer auszudrücken, fasten viele Gläubige an diesem Tag. Diebeliebteste Fastenspeise ist dabei die Brezel. Ihre verschlungene Formweist auf die Unendlichkeit des Lebens und damit schon auf Ostersonntag undJesu Auferstehung hin.Karsamstag schließlich ist der letzte Tag vor Ostern. Die Wochen desvorösterlichen Fastens enden mit ihm. In jedem Haushalt wird nun eifriggeputzt, gebacken und geschmückt. Viele malen an diesem Tag die Ostereieran und basteln. Teilweise werden lange Ostereierketten an Sträuchern,Bäumen oder Sträußen aufgehängt. Diese Ketten sind nicht nur eine Zierde,sondern auch ein Hinweis darauf, daß der auferstandene Jesus die Ketten desTodes gelöst hat.

Rund um Ostern

Dieser Bibeltext macht uns das Leiden Jesu für deine und meine Schuld sehranschaulich deutlich. Im Garten Gethsemane ringt Jesus mit Gott, bevor erden schweren Weg nach Golgatha antritt, um dort am Kreuz für deine undmeine Schuld zu leiden und zu sterben.

Im Garten Gethsemane

Jesus stieg mit elf seiner Jünger auf den Ölberg. Der zwölfte, Judas, warnicht dabei. “Es ist eine schreckliche Nacht, die vor uns liegt. Und ichsage euch jetzt schon: Ihr werdet es bereuen, daß ihr meine Freundegeworden seid.” Alle waren entsetzt, als sie das hörten. Jesus fuhr fort:“Der Prophet Sacharja hat vor langer Zeit gesagt: Gott spricht: Ich werdeden Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen. Das wird heutenacht geschehen.”Da konnte Petrus nicht mehr an sich halten: “Nein, Herr, auch wenn alle esbereuen sollten, daß sie zu dir gehören – ich bestimmt nicht!” Jesusantwortete: “Ich sage dir, Petrus, dreimal wirst du behaupten, daß du michgar nicht kennst. Noch in dieser Nacht wird das passieren, ehe morgen frühder Hahn kräht.” “Niemals, Meister!” beteuerte Petrus. “Eher würde ich mitdir sterben, als dich zu verleugnen.”Es dauerte nicht mehr lange, da kamen sie bei einem Gehöft an, zu dem einGarten gehörte. Das Gehöft hieß Gethsemane. Jesus sagte zu den Jüngern:“Setzt euch hierhin. Aber ihr, Petrus und Johannes und Jakobus, kommt nochein Stück mit mir in den Garten hinein.” Das taten die drei. “Ich habeschreckliche Angst vor dem, was nun geschehen soll”, sagte Jesus. “Darumbrauche ich euch in meiner Nähe. Bitte, betet mit mir! Ich habeTodesangst.”Die Jünger waren bestürzt. Daß Jesus, der sie immer so getröstet hatte, nunselbst Hilfe suchte, machte ihnen Angst. Die drei Jünger setzten sich.Jesus selbst ging noch ein Stückchen weiter in den dunklen Garten hinein.Er war so verzweifelt, daß er sich hinlegte, mit dem Gesicht zur Erde, umGott sein ganzes Herz auszuschütten.Immer hatte er seinem Vater im Himmel vertraut und war dabei auch in großerGefahr ganz ruhig gewesen. Aber hier war es etwas anderes. Jesus sollte jadie Sünde der ganzen Welt auf sich nehmen. Das war viel schlimmer alsSchmerzen oder sogar der Tod.Er war Gott immer so nahe gewesen wie niemand sonst. Nie hatte Sünde ihnvon Gott getrennt. Und nun sollte die Sünde aller Menschen der ganzen Welt

auf ihn gelegt werden. Gott würde sich von seinem geliebten Sohn abwendenmüssen. Aber es gab keinen anderen Weg, um die Menschen von ihrer Last zubefreien. Das wußte er. Darum betete er zwar: “Vater, wenn es möglich ist,erspare mir das Schreckliche.” Aber zitternd fügte er hinzu: “Doch es sollnicht so kommen, wie ich will, sondern wie du willst.”Nach längerer Zeit stand Jesus auf, um zu den drei Jüngern zu gehen unddurch ihre Freundschaft ein wenig getröstet zu werden. Aber welcheEnttäuschung – sie waren eingeschlafen! Als Jesus zu ihnen trat, wachtePetrus auf. Der Meister sagte zu ihm: “Könnt ihr denn nicht eine Stunde mitmir wachen?”Petrus schämte sich und weckte die anderen. Jesus sagte: “Bleibt wach undbetet. Ihr werdet das, was nun kommt, nur ertragen können, wenn ihr nichtder Müdigkeit nachgebt, sondern betet.” Damit wandte er sich um und gingwieder an den Ort, um erneut zu beten.Nach einiger Zeit kam er zu den dreien zurück – und sie waren wiedereingeschlafen! Er weckte sie aber nicht, sondern ging wieder zu seinemGebetsplatz zurück und sprach mit seinem Vater.Als er ein drittes Mal zu den schlafenden Jüngern kam, weckte er sie undsagte: “Kommt, es ist soweit. Jetzt ist nicht die Zeit, um zu schlafen.Jetzt werde ich denen in die Hände fallen, die mich töten wollen. Stehtauf, laßt uns gehen! Er ist da, der mich verrät!” Jetzt war er nicht mehrvoller Angst, sondern ging ruhig seinen Feinden entgegen. Gott hatte ihnfür seinen Weg gestärkt.

Golgatha **

Sie hatten Jesus gefangen genommen. Er wurde verhört und dann verurteilt.Obwohl er nicht schuldig war. Die Menschen wollten es so. Aber Gott hatteeinen anderen Plan. Jesus musste für die Schuld der Menschen sterben. Durchseinen Tod soll jeder die Möglichkeit bekommen, wieder zu Gottzurückzukehren.In dieser Geschichte begleiten wir Jesus in seinen letzten Stunden. DieSoldaten hatten ein schweres Holz auf den Rücken von Jesus gelegt. Das wardas Kreuz. Er musste es selbst tragen.|[| ||p| ||i| ||c| ||]| || |[pic] |

So zogen sie durch die Straßen von Jerusalem. Soldaten voraus, Soldatenhinterher, und Jesus in der Mitte mit dem schweren Kreuz aus Holz.[1] Sokamen sie vor die Stadt. Dort lag ein Hügel. Der hieß Golgatha. Dort legtendie Soldaten Jesus auf das Kreuz. Sie schlugen Nägel durch seine Hände undFüße und stellten dann das Kreuz aufrecht in den Boden.Jesus betete zu Gott. Er sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissennicht, was sie tun!” Dann wurden noch zwei weitere Kreuze in den Bodengerammt[2], an jeder Seite eins, und an jedem der Kreuze hing auch einMann. Es waren zwei Mörder, die zum Tode verurteilt worden waren. So hingJesus zwischen zwei Mördern.Die Menschen standen da und sahen sich alles an. Auch die Feinde Jesu, diePriester und Pharisäer, standen da. Sie verfolgten ihn immer noch mit ihremSpott[3]. Auch die Soldaten trieben Spott mit Jesus.Auch Freunde Jesu standen beim Kreuz: Maria, die Mutter Jesu, und Johannes,einer der Jünger Jesu, dazu einige Frauen. Maria war voll Trauer. Sie sah,wie ihr Sohn leiden musste, und sie konnte ihm nicht helfen.Jesus hing lange am Kreuz. Es war schon Mittag. Die Sonne stand hoch amHimmel und brannte auf Jesus hernieder. Doch auf einmal ging die Sonnefort. Es war noch lange nicht Abend, und doch wurde es dunkel. Es war nochTag, und doch sah es aus, als wäre es Nacht. So dunkel war es überall! DieMenschen bekamen einen Schrecken. Keiner wagte mehr zu spotten. Es wurdeganz still auf Golgatha.Und in dieser Stille hing Jesus und litt solche Not. Es schien, als wollesein Vater im Himmel nichts mehr von ihm wissen. Alle seine Freunde warenfort, sie hatten ihn verlassen. Hatte Gott ihn auch verlassen?Drei Stunden blieb es dunkel. Dann konnte Jesus es nicht mehr aushalten[4].Er rief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” Da wurde eswieder hell. Und jetzt wusste Jesus, dass sein Vater im Himmel ihn nichtverlassen hatte. Dass Gott ihn lieb hatte und ganz nahe bei ihm war.Jetzt war die Todesqual[5] fast vorüber. Jesus hatte alles ertragen, aberer litt immer noch und rief: „Mich dürstet.” Da kam ein Mann mit einemlangen Stab. Am Ende des Stabes saß ein Schwamm. Den machte er nass unddrückte ihn dann gegen die Lippen Jesu.Als Jesus getrunken hatte, blickte er um sich und rief: „Es istvollbracht!” Das klang so froh! Jetzt konnte Jesus ruhig sterben. Nach denWorten „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist” senkte er den Kopfund schloss die Augen. Jesus war tot.Der Tod von Jesus geschah am Karfreitag. Er wurde in ein Grab gelegt. Aberer blieb nicht tot. Am Ostersonntag machte Gott Jesus wieder lebendig. Undauch heute noch können wir wissen: „Jesus lebt!”

DER EINSAME CHRISTUS

Wachet und betet mit mir! Meine Seele ist traurig

bis an den Tod.

Wachet und betet mit mir!

Eure Augen

sind voll Schlafes –

könnt ihr nicht wachen?

Ich gehe,

euch mein Letztes zu geben –

und ihr schlaft …

Einsam stehe ich

unter Schlafenden,

einsam vollbringe ich

das Werk meiner schwersten Stunde.

Wachet und betet mit mir!

Könnt ihr nicht wachen?

Ihr alle seid in mir,

aber in wem bin ich?

Was wißt ihr

von meiner Liebe,

was wißt ihr

vom Schmerz meiner Seele?

O einsam!

Einsam!

Ich sterbe für euch –

und ihr schlaft!

Ihr schlaft! Christian Morgenstern (1871 – 1914)

O Haupt voll Blut und Wunden

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O Haupt voll Blut und Wunden,

voll Schmerz und voller Hohn,

o Haupt, zum Spott gebunden

mit einer Dornenkron,

o Haupt, sonst schön gezieret

mit höchster Ehr und Zier,

jetzt aber hoch schimpfieret:

gegrüßet seist du mir!Erkenne mich, mein Hüter,

mein Hirte, nimm mich an!

Von dir, Quell aller Güter,

ist mir viel Guts getan;

dein Mund hat mich gelabet

mit Milch und süßer Kost,

dein Geist hat mich begabet

mit mancher Himmelslust.Ich will hier bei dir stehen,

verachte mich doch nicht,

von dir will ich nicht gehen,

wenn dir dein Herze bricht;

wenn dein Haupt wird erblassen

im letzten Todesstoß,

alsdann will ich dich fassen

in meinen Arm und Schoß.Wenn ich einmal soll scheiden,

so scheide nicht von mir;

wenn ich den Tod soll leiden,

so tritt du dann herfür;

wenn mir am allerbängsten

wird um das Herze sein,

so reiß mich aus den Ängsten

kraft deiner Angst und Pein.Erscheine mir zum Schilde,

zum Trost in meinem Tod

und laß mich sehn dein Bilde

in deiner Kreuzesnot.

Da will ich nach dir blicken,

da will ich glaubensvoll

dich fest an mein Herz drücken.

Wer so stirbt, der stirbt wohl.

Jesus lebt!

Die Jünger sind traurig,

sie sind in Not.

Sie weinen, sie sagen:

Jesus ist tot. Da tritt er ein. –

Sie erschrecken sehr.

Doch dann rufen sie:

“Es ist unser Herr!

Sein Grab ist leer.

Er ist am Leben.

Er will auch uns

das Leben geben.” Oh Gott, Jesus lebt,

er ist bei dir!

Jesus lebt!

Gib diese Freude auch mir! Regine Schindler

Eine überraschende Begegnung

Zwei der Jünger von Jesus gingen aus Jerusalem weg, nach Hause in ihr Dorf.Es hieß Emmaus und war ungefähr zwei Stunden von Jerusalem weg. Es warderselbe Tag, an dem Jesus auferstanden war und Maria begegnet ist.Und sie sprachen unterwegs miteinander über alles, was passiert war. Alssie so sprachen und sich alles noch einmal erzählten, da kam Jesus selbstzu ihnen. Er ging mit ihnen den gleichen Weg. Aber ihre Augen waren wieblind. Sie merkten nicht, daß es Jesus war.Er fragte sie: “Worüber sprecht ihr denn miteinander auf eurem Weg?” Dablieben sie traurig stehen. Und der eine von ihnen, er hieß Kleopas, derantwortete: “Du kommst doch aus Jerusalem! Du bist wohl der einzige, der

nicht weiß, was in diesen Tagen dort passiert ist?” Er fragte sie: “Wasdenn?”Da erzählten sie ihm: “Das mit Jesus aus Nazareth! Der war doch einProphet. Er war mächtig mit seinen Taten und Worten, mächtig vor Gott undvor dem ganzen Volk. Die obersten Priester und unser Hoher Rat haben ihnzum Tod verurteilt und haben ihn ans Kreuz nageln lassen. Und wir hofftendoch so sehr, daß er es ist, der das Volk Israel befreit. Heute ist schonder dritte Tag, seitdem das alles passiert ist. Und dann haben uns ein paarFrauen von uns durcheinandergebracht. Die gingen heute morgen zum Grab.Aber sie konnten seinen Leichnam nicht finden. Als sie zurückkamen,berichteten sie, daß sie auch noch Engel gesehen hätten. Und die hättengesagt: ,Er lebt!‘Und dann gingen einige von uns hin zum Grab und fanden es genauso, wie dieFrauen es gesagt hatten. Aber ihn selbst sahen sie nicht.” Da sprach Jesuszu ihnen: “O wie blind seid ihr in euren Herzen! Ihr wißt doch alles, wasdie Propheten über den versprochenen Retter gesagt haben. Könnt ihr esnicht glauben? Christus, der versprochene Retter, mußte doch das allesleiden! Nur so kann er in seine Herrlichkeit kommen, auf seinen Thron beiGott.” Und dann fing er an bei Mose und bei allen Propheten und erklärteihnen, was in der Heiligen Schrift über ihn geschrieben steht.So kamen sie nahe an das Dorf, zu dem sie gingen. Und er tat so, als wollteer weitergehen. Aber sie baten ihn: “Bleib doch bei uns, denn es wirdAbend, und der Tag geht zu Ende!” So ging Jesus mit in ihr Haus und bliebbei ihnen. Und als er mit ihnen am Tisch saß, nahm er das Brot, dankte Gottdafür, brach es in Stücke und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet,und sie erkannten ihn. Aber da war er auch schon verschwunden, und siesahen ihn nicht mehr.Sie sagten zueinander: “Wir hätten ihn doch erkennen müssen! Als er zu unssprach auf dem Weg und uns die Heilige Schrift erklärte, da wurde uns dochganz heiß ums Herz!” Und sie standen sofort auf und gingen noch am selbenAbend wieder zurück nach Jerusalem. Dort fanden sie die elf Jünger und nochandere Jünger. Die waren alle beieinander und sagten zu ihnen: “Der Herrist wirklich auferstanden! Simon Petrus hat ihn gesehen!” Und die beidenJünger aus Emmaus erzählten, was sie auf dem Weg erlebt hatten und wie sieJesus erkannt hatten, als er ihnen das Brot gab. (LUKAS 24)

Der Palmstocksegen **

|[pic] ||Palmsonntag in ||Südtirol |

Palmen [1] und Palmwedel [2] sind schon seit vorchristlicher Zeit einZeichen von Frieden und Freude. Wenn die Soldaten und Feldherren [3] imKrieg einen Sieg gewonnen hatten, winkte das Volk ihnen mit Palmwedeln zu.Auch die Juden hatten diesen Brauch. Und als Jesus auf einem Esel inJerusalem einzog, warfen sie Palmwedel auf seinen Weg und winkten damit.

Um daran zu erinnern, gibt es in vielen katholischen Gegenden Deutschlandsden Brauch des Palmbindens. Da es in Deutschland keine Palmen gibt, nimmtman dazu besonders gerne die ,Palmkätzchen”. Das sind die Zweige von derSalweide, die oft um diese Zeit zu blühen beginnen. Aber auch andereimmergrüne Zweige werden benutzt, um die ,Palmstöcke” zu binden. Geschmücktwerden sie je nach Region noch mit bunten Bändern, besonderen Broten,Eiern, Früchten oder Würstchen. Sie sind etwas mehr als einen Meter hoch.Mit diesen selbstgebastelten und bunt geschmückten Palmstöcken [4] ziehendie Kinder am Palmsonntag dann zur Kirche oder vor die Schule. Der Pfarrerweiht [5] dann die Palmstöcke. Das nennt man den ,Palmstocksegen”, denndamit sollen sie zu einem Zeichen des göttlichen Segens [6] werden.Anschließend geht man damit in die Kirche.

Nach dem Gottesdienst, in katholischen Kirchen nennt man ihn ,Messe”, gehtman in manchen Gegenden noch durch den Ort. Wenn viele Leute für eine Feierhintereinander durch das Dorf oder die Stadt gehen, nennt man dies eine,Prozession”. Die Palmstöcke werden anschließend noch eine Zeitlang im Hausaufbewahrt; angeblich wird das Haus durch sie beschützt und gesegnet.

Vom Ostereierfärben

Lange bevor man das Geld als Zahlungsmittel erfand, kaufte man ein, indemman tauschte.Für ein Hasenfell bekam man vielleicht ein Huhn, für einen Korb voll Äpfelein paar Fische, für eine scharfe Axt ein Pferd und so weiter.Auch Eier waren ein beliebtes Tauschobjekt. Man bekam nicht viel für einEi. Aber eine größere Anzahl von Eiern hatte schon ihren Wert.Das wußten auch die Grundbesitzer, die ihr Land an arme Bauernverpachteten. Diese mußten dafür eine Art Mietgeld, den Pachtzins, zahlen,indem sie einen großen Teil ihrer Erträge auf dem Hof ihres Grundbesitzersablieferten. Und dazu gehörten natürlich auch Eier.Wenn die Hühner gesund blieben, konnte die Bäuerin, die auf jedem Hof dasKleinvieh versorgte, die Zinseier gut zusammenbringen. Nur Ostern wurde esschwierig. In den langen Fastenwochen vor dem Fest durfte ja kein Eigegessen werden, und es kamen natürlich viele zusammen. Aber ein großerTeil davon verdarb während der langen Lagerzeit, und faule Eier nahm keinGrundbesitzer als Zinszahlung an. Da war guter Rat teuer.Endlich kam eine kluge Bäuerin auf eine Idee. Sie beschloß, die meistenEier zu kochen und auf diese Weise haltbarer zu machen. Und sie wußte auch,wie sie die rohen von den gekochten Eiern unterscheiden konnte. Sie kochtesie einfach zusammen mit Pflanzen, die starke Säfte absonderten, und färbtedie Eier damit bunt. Gelbe Eier färbte sie zum Beispiel mit Zwiebelschalen,grüne mit Spinat, rote mit dem Saft der Hagebutten oder roter Beete. Baldstanden Körbe voll bunter Eier für den Grundbesitzer bereit. Ja, dieBäuerin konnte sogar noch einige davon auf dem Wochenmarkt verkaufen. “Essind Ostereier”, sagte die Bäuerin. “Sie bringen Glück.”Da wurde sie ihre Ware so schnell los wie nie zuvor. Jeder wollte diebunten Glückseier kaufen.Seit dieser Zeit im Mittelalter gehören nicht nur weiße, sondern auchfarbige Eier zu jedem Osterfest. Die Lieblingsfarbe aber ist rot. Rot, wiedas Osterfeuer, rot wie das ewige Licht und rot wie das Blut desgekreuzigten, vom Tode auferstandenen Heilands.

Das Osterfeuer

Die Sitte, vornehmlich am Abend des Karsamstags oder des ersten Ostertagsauf freien Feldern oder Anhöhen hohe Holzhaufen zu errichten undanzuzünden, ist der wohl bekannteste Osterbrauch.Mit dem Osterfeuer feiert man die Auferstehung Jesu, die Befreiung vonallem Bösen und das ewige Leben.Normalerweise beteiligt sich daran ein ganzes Dorf oder zumindest eingroßer Freundes- und Bekanntenkreis. So ist das Abbrennen des Osterfeuersnoch immer ein Gemeinschaftsfest, wie es in seiner ursprünglichen Form alsFrühlingsfest der Germanen einmal entstanden war.Bis vor wenigen Jahrzehnten war das Aufschichten und Abbrennen desOsterfeuers reine Männersache. Heute ist es ein Fest für alle, nichtzuletzt für die Kinder, die am Ende in der heruntergebrannten GlutKartoffeln rösten dürfen.Das Holz für das Osterfeuer wird meist im Wald gesammelt. Vielleicht hataber auch jemand noch Holz, das er auf diese Weise gut loswerden kann.Besonders glücksbringend soll gestohlenes Holz sein. Bis heute gibt esdafür ein Gewohnheitsrecht, ein sogenanntes “Stehlrecht”, das den ertapptenDieb von jeder Strafe freistellt.Zuoberst auf den Holzhaufen stellt man manchmal alte Bienenkörbe, derenWachs das Feuer besonders schüren soll, sowie eine kleine, mit buntenOstereiern und Bändern geschmückte Tanne. Diese ist, wie das Feuer selbst,das die Germanen als Abbild der Sonne verstanden, ein Sinnbild des Lebens.Steht der Holzhaufen endlich in Brand, bedeutet der weithin sichtbareSchein des Feuers Glück für alle, die ihn erblicken.Früher glaubte man, daß alle Häuser, die noch vom Feuerschein erfaßtwürden, vor Brandgefahr und ihre Bewohner vor Krankheit geschützt seien.Glück bedeutete auch der Sprung über das Feuer. Liebespaare sprangen Hand

in Hand darüber, weil ihnen das eine lange gemeinsame Zukunft bescherensollte. Junge Bauern wagten den Sprung in der Hoffnung auf eine reicheErnte.Aber wehe dem, der bei einem solchen Sprung stürzte! Ihm sagte man den Todnoch in demselben Jahr voraus. Um das Unglück abzuwenden oder zu mindern,konnte da höchstens noch die Asche des Osterfeuers helfen. Wer sich damitdas Gesicht schwärzte, zog Glück und Gesundheit für ein ganzes Jahr aufsich.Heute hält kaum jemand mehr diese Überlieferung für wahr. Das Abbrenneneines Osterfeuers ist ein Fest, eine schöne Gelegenheit, Freunde zu treffenund miteinander Spaß zu haben.

Der eierlegende Osterhase

Wenn man in Deutschland über Ostern spricht, dann ist einer immer imGespräch: der Osterhase. Was aber hat der Osterhase mit Ostern zu tun?Früher, als die Germanen noch an verschiedene Götter und Göttinnenglaubten, sah man den Hasen als einen Boten der Frühlingsgöttin Ostara an.Wenn er über Felder und Wiesen hoppelte und die Hasenmütter viele jungeHäschen zur Welt brachten, wußte man, daß der Winter vorbei war. DerFrühling war gekommen.Später, als der christliche Glaube nach Deutschland gekommen war, behieltder Hase weiterhin seine besondere Rolle. Man sah ihn zwar nicht mehr alsGötterboten, aber man betrachtete die vielen Hasenkinder als ein Zeichender Fruchtbarkeit und der Neuentstehung von Leben. Dies stellte dann aucheine Verbindung zum Osterfest her.Vor gut dreihundert Jahren kam dann ein besonderer Osterbrauch immer mehrin Mode: man schenkte sich Ostereier. Und ziemlich schnell entstand dannauch die Legende vom eierlegenden Osterhasen. Es kam schon einmal vor, daßein Hase im Hausgarten auftauchte – da konnte es doch gut möglich sein, daßer auch die Ostereier legte und versteckte…So ist auch heute noch das Verstecken von Ostereiern in vielen Gegenden einbeliebter Brauch. Auch Osternester aus Moos werden im Garten aufgestellt,damit der Osterhase sie füllen kann. Besonders beliebt sind die buntenEier, die der Osterhase selber bemalt hat. So wenigstens glauben es dieKinder, die immer wieder voller Freude die bunten Ostereier suchen undnatürlich auch essen. Egal, ob es richtige Ostereier oder solche ausleckerer Schokolade sind.

Himmelfahrt: Jesus kehrt zurück zum Vater

Weihnachten und Ostern kennen wir fast alle. Aber was ist “Himmelfahrt”?Himmelfahrt erinnert uns daran, daß Jesus nicht auf der Erde geblieben ist.Vierzig Tage nach seiner Auferstehung kehrte er zurück zu seinem Vater.Lukas beschreibt dies in seinem Evangelium so: “Jesus führte seine Jüngeraus der Stadt hinaus nach Bethanien. Dort erhob er die Hände, um sie zusegnen. Und während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurdezum Himmel emporgehoben. Sie aber warfen sich vor ihm nieder. Dann kehrtensie voller Freude nach Jerusalem zurück.” (Lukas 24, 50-52)Von nun an war Jesus nicht mehr sichtbar bei den Menschen. Jetzt ist er beiseinem Vater im Himmel. Von dort regiert er nun über diese Welt. Und vondort wird er am Ende der Zeit auch wieder auf die Erde zurückkommen. Aberer läßt seine Jünger nicht allein. Er sendet ihnen den Heiligen Geist.Dadurch ist Jesus jedem einzelnen ganz nahe. Und dieses Kommen des HeiligenGeistes feiern wir am Pfingstfest.

Himmelfahrt: Ein vergessenes Fest

Viele Menschen wissen heute nicht mehr, was sie mit dem Himmelfahrtsfestanfangen sollen. Zwar ist es in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag, aberviele haben ihn zum “Vatertag” umfunktioniert. An diesem Tag machen dieMänner einen Ausflug, der oft mit viel Alkohol verbunden ist. Früher gab esauch verschiedene Bräuche an diesem Tag, vor allem unter den Bauern. Manbat an diesem Tag besonders um eine gute Ernte. Gegessen wurde an diesemTag vor allem “fliegendes Fleisch”, so zum Beispiel gefüllte Tauben. Auchvogelförmig gebackene Brote erinnerten daran, daß dieser Tag ein etwasanderer war.

Pfingsten: Der Heilige Geist kommt auf die Erde

Am fünfzigsten Tag nach Ostern war es soweit. Der Heilige Geist, den Jesusversprochen hatte, kam auf die Erde. Viele Menschen waren an diesem Tag inJerusalem versammelt. Sie alle feierten ein fröhliches Fest der Ernte. Manerinnerte sich auch daran, daß Gott Israel die Zehn Gebote gegeben hatte.

Gott erfüllt sein Versprechen

Aus allen Ländern des damaligen römischen Reiches waren die Menschengekommen. Sie alle wollten mitfeiern. Alle, die zu Jesus hielten, hattesich in einem Haus versammelt. Und da geschah das seltsame und wunderbare:“Plötzlich hörte man ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmelherabweht. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem die Jünger waren.Dann sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnenließ sich eine Flammenzunge nieder. Alle wurde vom Geist Gottes erfüllt undbegannen in verschiedenen Sprachen zu reden, jeder wie es ihm der GeistGottes eingab.” (Apostelgeschichte 2, 2-4)Und die vielen Menschen, die nach Jerusalem gekommen waren, waren sehrerstaunt. “Als sie das mächtige Rauschen hörten, strömten sie allezusammen. Sie waren bestürzt, denn jeder hörte die versammelten Jünger inseiner Sprache reden. Außer sich vor Staunen riefen sie: ,Die Leute, die dareden, sind doch alle aus Galiläa! Wie kommt es, daß wir sie in unsererMuttersprache reden hören?” (Apg. 2, 6-8) Obwohl die Menschen aus ganzverschiedenen Ländern kamen, “hörte sie jeder in seiner eigenen Sprache diegroßen Taten Gottes verkündigen.” (Apg. 2,11b)

Eine gute Nachricht für alle Menschen

Ein großes Wunder war geschehen. Zu Pfingsten erhielten die Jünger denHeiligen Geist, das heißt den lebendigen Glauben, daß Gott Jesus von denToten auferweckt hat, daß Jesus heute lebt und regiert. Die kleineängstliche Gruppe von Jüngern stand plötzlich in Jerusalem und erzählte vondem, was Gott Großes getan hatte. Jeder sprach in einer anderen Sprache,die der Heilige Geist geschenkt hatte. Somit konnten die Menschen ausverschiedenen Ländern sie verstehen. Was wollte Gott damit deutlich machen?Von nun an sollten alle Menschen auf der Welt von der großen Liebe Gotteshören. Jeder soll wissen: Durch Jesus ist der Weg zu Gott offen und jederMensch kann nun zu Gott kommen. Wenn er dies tun, macht Gott ihn zu seinemKind und schenkt ihm ein neues Leben. Diese gute Nachricht muß jeder Menschhören!Schnell sprach sich diese gute Nachricht herum. Viele Menschen kehrtenihrem alten Leben den Rücken. Bei Gott konnten sie ihre Schuld loswerden.Sie wollten nun ein neues Leben anfangen. Regelmäßig kamen sie zusammen, ummehr über Jesus zu lernen. Sie feierten miteinander und waren wie einegroße Familie. Pfingsten war somit der Geburtstag der christlichen Gemeindeoder Kirche. Aber auch heute noch kann jeder Pfingsten erleben, der anJesus Christus zu glauben beginnt.

Pfingsten – ein Fest der Freude

|[pic] ||Kinder beim Pfingstspielen |

Seit dem dritten Jahrhundert wird das Pfingstfest gefeiert. Immer amfünfzigsten Tag nach Ostern. Fünfzig heißt im Griechischen “pentecoste”,und von daher leitet sich der Name “Pfingsten” ab. Es ist ein frohes Fest,und es erinnert uns an den Heiligen Geist, der neues Leben schenkt.Fröhlich und besinnlich zugleich ist das Fest auch bis heute geblieben.In Deutschland ist Pfingsten ein “doppelter” Feiertag. Es gibt denPfingstsonntag und den Pfingstmontag. An diesen Tagen finden oftGottesdienste im Freien statt. Man triff sich in der Natur, denn der Sommerkommt immer näher.Im Gegensatz zu Weihnachten und Ostern gibt es zum Pfingstfest nur wenigeBräuche. Einige alte Bräuche und Sitten werden aber zum Teil heute noch inmanchen Gegenden Deutschlands gepflegt. Kirchen werden mit jungemBirkengrün geschmückt. Es gibt die “Pfingstritte” mit Pferden, an denenmeistens nur Männer teilnehmen. Umzüge im Freien, Spiele und Wallfahrtenfinden statt. Oft geht man auf Pfingstwanderungen, und in manchen GegendenDeutschlands werden Pfingstfeuer entzündet.Im dörflichen Leben führte man zu Pfingsten erstmals das Vieh auf die Weideoder trieb es auf die Almen. Jener Hütejunge, der zuletzt auf dem Dorfplatz

eintraf, handelte sich dabei den Spitznamen eines “Pfingstlümmels” ein. Inmanchen Gegenden wird ein “Pfingstlümmel in grünes Buchenlaub eingewickelt,so daß er nichts mehr sieht und nicht selber gehen kann. So wird er danndurch das Dorf geführt.Auch der “Pfingstochse” war bekannt. So führten die Metzger einen fettenOchsen durch das Dorf. Das Tier war mit Blumen und Girlanden geschmückt. Amnächsten Tag wurde er dann geschlachtet. Auch beim Almauftrieb gab es einen“Pfingstochsen”. Dies war ein bunt geschmückter Ochse, der die Rinderherdebergauf führte.Manche alten Bräuche gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr oder nur nochselten. Pfingsten aber ist ein bei allen beliebter Feiertag geblieben. AlsFest des Heiligen Geistes ist es auch ein Fest der Hoffnung und der Freude.Und beides können wir auch heute in unserer Welt sicher gebrauchen!

Der Mai ist gekommen

Wer freut sich nicht auf den Mai? Draußen ist alles wieder grün und es wirdwieder wärmer. Der Frühling ist jetzt richtig da! Mehr als genug Grund zufeiern.|[pic] ||Maibaum in Goch |

Das Maifest ist schon sehr alt. Und es hat sich bis in die heutige Zeitsehr lebendig erhalten. Je nach Region gibt es unterschiedliche Bräuche.Schon am Vorabend des 1. Mai wird der Maibaum geschmückt. Man sitztzusammen und eine kleine Birke, Fichte oder ein runder Reifen werden mitbunten Bändern geschmückt. Größere Maibäume tragen oft auch Symbole vonwichtigen Handwerkern (die Brezel als Symbol der Bäcker, die Schere derSchneider, die Äxte der Zimmerleute usw.), die den Maibaum errichten.Manchmal sind es auch Bilder von Tieren wie Ochs und Esel, Pferd und Schaf,Huhn und Gans oder es erscheinen lustige Figuren.Wenn man den Maibaum aufgestellt hat, wird gefeiert. Und in den Dörfern undStädten findet auch fast immer der “Tanz in den Mai” statt. Bis spät in dieNacht hinein wird dann getanzt und gefeiert.Am 1. Mai gehen viele Arbeiter noch traditionell auf die Maikundgebungen,die von den Gewerkschaften durchgeführt werden. Aber immer weniger Menschenkommen heute zu diesen Treffen. Lieber macht man mit der Familie einenAusflug oder eine Wanderung. In manchen Gegenden gibt es gemeinsame Umzügeund Ausflüge oder auch Maifeste mit Musik. Und wenn man Abends nochzusammen ist, gibt es manchmal die leckere Maibowle, ein Getränk aus Weinund Sekt mit Erdbeeren, Aprikosen und würzigem Waldmeister. Der Mai istgekommen!|[pi||c] |

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.

Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.

Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,

so steht auch mir der Sinn in die Weite, weite Welt. Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt´!

Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.

Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;

es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert. Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl,

wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!

Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen all-

mein Herz ist wie ´ne Lerche und stimmet ein mit Schall. Und abends im Städtchen, da kehr´ ich durstig ein:

Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!

Ergreife die Fiedel, du lustiger Spielmann du,

von meinem Schatz das Liedel, das sing´ ich dazu. Und find ich keine Herberg´, so lieg´ ich zur Nacht

wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.

Im Winde, die Linde, die rauscht mich ein gemach,

es küsset in der Früh´ das Morgenrot mich wach. O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!

Da wehet Gottes Odem so frisch in der Brust;

da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:

Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt! Dieses bekannteste deutsche Mailied wurde von Emanuel Geibel (1815-1884) gedichtet. Die Melodie ist eine Böhmische Volksweise.

Der Johannistag ***

Seit dem 5. Jahrhundert wird der 24. Juni als Geburtfest Johannes desTäufers gefeiert. Früher war dies bei den Germanen, Kelten und Slawen derTag der Sommersonnenwende [1]. Es war eines ihrer größten Feste imJahreslauf. Die Sonne steht dann am höchsten, und sie dachten, dass siedann am meisten Macht besitzt. Das machte Ihnen Angst. Sie wollten dieFruchtbarkeit ehren und feierten ein Reinigungsfest, bei dem sowohl Wasser als auch Feuerbräuche eine besondere Rolle spielten. Für das einfache Volkübernahm die Johannisnacht die Rolle der alten Mittsommernacht, in deraltem Volksglauben zufolge Hexen und Dämonen [2] los sind und lauterseltsame Dinge geschehen.|[pic] ||Sprung über das ||Johannisfeuer |

Auch heute werden die milden Sommernächte oft zum Feiern genutzt, obwohl esin Deutschland Johannisfeiern kaum mehr gibt. Wo solche Feiern nochstattfinden, ist das Johannis- oder Sonnenwendfeuer weiterhin derMittelpunkt. Man singt, tanzt und springt über das Feuer. Und manchmalsieht man von den Bergen brennende Räder herabzurollen, die sogenannten„Sonnenräder“. Das war ein Brauch der Germanen. Aber viele Menschen kennenden Johannistag heute nur noch dem Namen nach. Auf ihn deuten auch dieNamen der Johannisbeere [3], des Johanniskäfers [4], des Johanniskrautes[5] oder des Johannisbrotes [6] hin.An Johannes den Täufer zu erinnern, ist heute noch genau so aktuell wiefrüher. Er hat die Menschen seiner Zeit wachgerüttelt und sie zur Umkehr zuGott aufgerufen. „Kehrt um! Ändert euer Leben! Es ist Zeit. Gott hat eucheine letzte Frist gesetzt.“ Diese Worte waren damals nicht beliebt und sindes heute ebenso wenig, aber sie sind immer noch nötig. Johannes hatte denMut sie auszusprechen und auf Jesus hinzuweisen. In Jesus Christus, demLicht der Welt, findet die Symbolik dieses Festes ihren wahren Sinn.

Herbstbräuche: Erntedank und Kirmes **

Ein Dank für die eingebrachte Ernte

Vielen Menschen in den Städten ist es gar nicht mehr bewusst, wie Getreide,Obst und Gemüse reifen und geerntet werden. Das war früher anders. Als nochviele Menschen auf dem Lande arbeiteten, gab es auch viele Erntebräuche.| |[|| |p|| |i|| |c|| |]|| | |

Nach dem Einbringen der letzten Früchte dankte man Gott für eine gute Ernteund für das gute Wetter. Dabei überreichten die Mägde[1] und Knechte demDienstherren[2] und seiner Familie Geschenke. Anschließend feierte man eingroßes Fest, bei dem gesungen, getanzt und gespielt wurde.|[| ||p| ||i| ||c| ||]| || |

Noch heute ziehen in einigen Gegenden Deutschlands schön geschmückte„Erntedankzüge” durch die Straßen. Auf den von Pferden oder Traktorengezogenen Wagen liegen Getreide, Früchte und Gemüse. Kinder und Erwachseneziehen oft alte Trachten[3] an und zeigen einige der alten Erntebräuche.Oft bindet man aus Getreidehalmen auch schwere Erntekränze und Erntekronen.

Auch in der Kirche gab es schon früh Erntedankfeste, aber erst im 19.Jahrhundert wurde das Erntedankfest in Preußen ein offizieller Festtag.Normalerweise feiert man diesen Tag am ersten Oktobersonntag. Dann schmücktman die Kirchen mit vielen bunten Sachen aus der Natur. Gemeinsam lobt manGott, der das Leben schenkt und erhält. Und man denkt neu nach über die oftgedankenlos benutzten Worte: „Gott sei Dank!”

Kirchweihfest und Kirmes ***

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Der Oktober ist nicht nur eine Zeit für die Erntefeste. An vielen Ortenfeiert man ein beliebtes und lange bekanntes Fest, das Fest der Kirchweih.In anderen Gegenden heißt es auch Kirmes (Kirchmesse), Kirta(Kirchweihtag), Kerw(e) oder Kilbe. Es erinnert an den alten Brauch derkatholischen Kirche, den Jahrestag der Einweihung[4] einer Kirche zufeiern. So ist auch heute noch in manchen Gegenden der gemeinsame Kirchgangam Sonntag ein wichtiger Teil des Festes.Immer mehr wurde das Kirchweihfest aber zu einem beliebten Volksfest, dasoft drei bis vier Tage dauert[5], von Samstag bis Dienstag. Eigentlich wares ein Dorf- und auch ein Familienfest. Man aß und trank viel und warvergnügt. Im Freien und auf der Tenne[6] wurde getanzt, und man machteviele Spiele und Wettspiele gemeinsam. Von Dorf zu Dorf waren dieTraditionen verschieden.Auch heute noch ist das Kirchweihfest in den Dörfern häufig eine Zeit desgemeinsamen Feierns. In den Städten und größeren Orten aber werden vor

allem die jungen Leute von anderen Dingen angezogen. So findet man auf derKirmes Karussells[7], Luftschaukeln, Autoskooter[8], Schießbuden[9],Verkaufsbuden, Losstände[10], Stände mit Essen und Trinken und vielem mehr.Viel Geld kann man in dieser Zeit ausgeben, und viele Eltern geben denKindern dafür auch besonderes „Kirmesgeld”. Das Fest ist laut, und es wirdkräftig gefeiert. Der eigentliche Anlass ist bei dem Jahrmarktstreiben[11]jedoch nicht mehr zu erkennen. Die Kirmes ist zu einem Volksfest geworden.

Das Erntedankfest **

|[pic] ||Erntedank |

Wenn der Herbst kommt, dann werden auch die vielen Früchte im Garten undauf dem Feld geerntet. Getreide, Obst und Gemüse sind gereift und werdenuns bald schmecken. Für viele Menschen, die in Städten wohnen und keineneigenen Garten haben, ist dies heute gar nicht mehr zu sehen. Sie gehen inden Supermarkt und kaufen alles ein, was sie brauchen. Aber der Bauer undjeder, der einen Garten hat, weiß, wie lange es dauert, bis aus dem kleinenSaatkorn eine große Ähre [1] wächst. Und wie lange die Tomate und derKürbis [2] wachsen müssen, bis sie reif sind und lecker schmecken.

Alte Erntebräuche

Erntefeste gibt es in vielen Kulturen. Früher hatte man den Naturgötterngedankt. Heute aber danken Christen Gott, dem Schöpfer. Er allein hält underhält die Natur und schenkt die Ernte.Als noch viele Menschen auf dem Lande arbeiteten, gab es vieleErntebräuche. Nach dem Einbringen der letzten Früchte, dankte man für einegute Ernte und für das gute Wetter. Dabei überreichten die Mägde [4] undKnechte dem Dienstherren [5] und seiner Familie Geschenke, und anschließendfeierte man ein großes Fest, bei dem gesungen, getanzt und gespielt wurde.Noch heute gibt es in einigen Gegenden den „Erntedankzug“. Dann fahrenschön geschmückte Wagen durch das Dorf, oft von Musik begleitet. Auf denvon Pferden oder Traktoren gezogenen Wagen liegen Getreide, Früchte undGemüse. Kinder und Erwachsene ziehen oft alte Trachten an und zeigen einigeder alten Erntebräuche. Oft bindet man aus Getreidehalmen auch schwereErntekränze und Erntekronen.

Gott, Geber aller guter Gaben

Schon früh gab es Erntedankfeste auch in der Kirche, aber erst im 19.Jahrhundert wurde das Erntedankfest in Preußen ein offizieller Festtag.Normalerweise feiert man diesen Tag am ersten Oktobersonntag. Dann schmücktman die Kirchen mit vielen bunten Sachen aus der Natur. Äpfel, Birnen,Pflaumen, Kartoffeln, Kürbisse, Rüben [5], Blumen und vieles andere legtman dann auf und um den Altar [6]. Auch Brot gehört dazu oder einige Gläseroder Dosen mit eingemachten [7] Früchten.Gemeinsam lobt man Gott in der Kirche oder auch in der freien Natur. Gottist derjenige, der das Leben schenkt und alles, was das Leben enthält. WirMenschen können zwar vieles tun, aber auf die Natur haben wir noch keinenEinfluss. Ob Regen oder Trockenheit, Sonne, Wind oder Gewitter – wir könnennicht bestimmen, welches Wetter es gibt. Deswegen danken wir Gott für seineGeschenke und denken auch an die, denen es nicht so gut geht wie uns. Undwir denken neu nach über die oft gedankenlos benutzten Worte: „Gott seiDank!“

Das alte Jahr geht – ein neues kommt ***

Die Zeit zwischen den Jahren

Die Zeit zwischen dem Weihnachtsfest am 25.12. und dem Neujahrsfest am 1.1.ist eine besondere Zeit. Der Volksmund [1] bezeichnet sie auch als die Zeit„zwischen den Jahren“. Wie aber kommt das?Angefangen hat alles mit der Veränderung des Kalenders. Früher benutzte manden sogenannten „julianischen“ Kalender aus dem Jahre 46 v.Chr., der sichnach dem Gang der Sonne richtete. Bald bemerkte man aber, dass dieserKalender nicht ganz stimmte, und im Jahre 1582 wurde er von Papst GregorXIII. verändert. In diesem neuen „gregorianischen“ Kalender wurden zwölfTage an das eigentlich am 24.12. endende Jahr angehängt. Damit gab es nunzwei Neujahrstage: den alten Neujahrstag am 25.12. und den neuenJahresbeginn am 6.1. Später wurde dann der Neujahrstag auf den 1.1.vorverlegt [2], aber die Zeit zwischen dem alten und neuen Jahresbeginnnannte man lange noch „zwischen den Jahren“.Diese Zeit des Jahresendes war schon in vorchristlicher Zeit eine Zeitvieler Bräuche und Traditionen. Das Böse sollte vertrieben werden, und esgab bestimmte Dinge, die man nicht tun durfte [3]. Die Menschen warenunsicher, und viele wollten wissen, was das neue Jahr bringen wird. Dazubenutzte man Zauberei oder man versuchte durch Bleigießen [4] oderKaffeesatz lesen die Zukunft vorherzusagen. Noch heute sind viele dieserBräuche bekannt.Für viele Menschen ist diese Zeit heute aber eine Zeit der Ruhe undErholung. Sie müssen in dieser Zeit nicht arbeiten, sie besuchen Freundeoder gehen sogar in Urlaub.

Der Silvestertag

Am 31.12. ist der Silvestertag. Er ist nach dem 335 n. Chr. verstorbenenPapst Silvester I. benannt.|[pic] |

Zu seiner Zeit wurde das Christentum zur römischen Staatsreligion. Heutehaben an diesem Tag die Geschäfte nur bis Mittag auf. Am Nachmittagbereiten sich viele Menschen auf gemeinsame Feste und Feiern vor. Amletzten Tag des Jahres möchte man gerne mit anderen zusammen sein. Manfeiert in fröhlicher Runde [5], und um 24 Uhr wünscht man sich ein frohesneues Jahr oder stößt bei einem Glas Sekt mit einem „Prost [6] Neujahr“ an.Überall fängt es laut an zu knallen [7], und auch alle Kirchenglockenläuten. Man sieht oft ein buntes Feuerwerk. Rund 150 Mio. DM werden jedesJahr dafür ausgegeben. Früher wollte man mit dem Lärmen und Knallen diebösen Wintergeister vertreiben.Von einer Sekunde zur anderen beginnt ein neues Jahr. Der Name des MonatsJanuar erinnert an den römischen Gott des Anfangs: Janus, einen Gott mitzwei Gesichtern. Er schaut noch einmal zurück und zugleich nach vorne.So denken auch viele Menschen in dieser Zeit noch einmal über das alte Jahrnach und fragen sich, was das neue für sie bringen wird. Viele Menschenmöchten Dinge im neuen Jahr anders machen. Sie treffen [8] „gute Vorsätze“[91], die aber oft nicht lange halten. Andere hoffen auf alteGlückssymbole, wie das Hufeisen [10], das vierblättrige Kleeblatt [11], dasGlücksschwein oder den Schornsteinfeger [12].

Der Neujahrstag

Der erste Tag des Jahres war schon immer ein Feiertag.|[pic] |

Früher besuchte man die Familien und Freunde. Man tauschte Geschenke aus,z. B. Neujahrsgebäck [13], und wünschte sich Glück für das neue Jahr. Heuteschickt man die Neujahrsgrüße oft mit den Weihnachtsgrüßen durch die Postoder man telefoniert miteinander.Ansonsten schläft man länger, manche machen einen Neujahrspaziergang odergehen zu einem Neujahrskonzert. Ein neuer Kalender wird aufgehängt. Dasneue Jahr hat begonnen.Wie gut, dass wir nicht wissen, was kommen wird. Aber wir dürfen Gottbitten, dass er im neuen Jahr mit uns ist. Er allein kennt die Zukunft undan seiner Hand dürfen wir sicher ins neue Jahr gehen.

Jei ko neradote ieškokite adresu http://www.derweg.org/mwbrauch/brautoc.htm